Autor: Joep van Belkom
Veröffentlicht in: 24.06.2022
Eines der ersten Dinge, die einem beim Vergleich von Wildkameras in den Sinn kommen, ist die Anzahl der Megapixel, nach dem Motto "je mehr Megapixel, desto besser die Bildqualität". Die Hersteller von Wildlife-Kameras nutzen dies geschickt aus, indem sie die Anzahl der Megapixel interpolieren (siehe Kasten unten) und dann mit diesen interpolierten Megapixelwerten werben. Die tatsächliche Sensorauflösung wird jedoch nur selten angegeben, während sie in Wirklichkeit viel mehr über die Bildqualität der Kamera aussagt.
Was ist Interpolation?
Interpolation ist die Ableitung neuer Datenpunkte innerhalb des Bereichs einer Reihe bekannter diskreter Datenpunkte unter der Annahme einer gewissen Beziehung zwischen ihnen. Konkret bedeutet dies im Fall von Trail-Kameras und Megapixeln, dass die Software in der Kamera versucht, aus einem tatsächlich gemessenen Pixel beispielsweise vier Pixel zu machen. Die Farbe dieser vier neuen Pixel wird auf der Grundlage der Farbe der unmittelbar umgebenden gemessenen Pixel bestimmt. Obwohl es Formen guter Interpolation gibt, ist es ein Mythos, dass dies die Qualität des Bildes erhöht. Die Interpolation bleibt eine Anpassung des tatsächlich gemessenen Bildes. Vielmehr geht die Interpolation oft mit mehr digitalem Rauschen und Farbverschiebungen einher. Außerdem führt sie zu mehr Datenspeicher und Batterieverbrauch.
Video-Interpolation
Videos sind nicht so einfach zu interpolieren wie Fotos, aber auch hier haben sich die Hersteller clevere Marketingtricks einfallen lassen. So gibt es heute mehrere Kameras auf dem Markt, die eine 4K Ultra HD-Videoauflösung haben. Das klingt sehr gut, aber in Wirklichkeit wird diese Auflösung bei den meisten Modellen nur mit einer Bildrate von 15 Bildern pro Sekunde (fps) erreicht. Full-HD-Kameras haben dagegen normalerweise eine Bildrate von 30 oder sogar 60 Bildern pro Sekunde. Die Anzahl der Bilder pro Sekunde sagt viel über die Qualität des Videobildes aus. Eine höhere Anzahl von Megapixeln oder eine höhere Auflösung der Videobilder bedeutet nicht immer bessere Bilder. Achten Sie also immer auf die Bildrate der Videos bei den verschiedenen Auflösungen. Manchmal ist es besser, die Kamera auf Full HD-Auflösung einzustellen als auf 4K-Auflösung. In jedem Fall ist es am besten, wenn Sie Ihre Meinung anhand von praktischen Beispielen bilden. Das ist einer der Gründe, warum wir bei WMS derzeit fleißig realistisches und verlässliches Praxismaterial von allen unseren Kameramodellen sammeln, um es Ihnen auf unserer neuen Website zur Verfügung zu stellen!
Einstellbare Bildauflösung | Was soll man wählen?
Bei vielen Kamerafallen ist die Bildauflösung sowohl für Foto als auch für Video einstellbar. Indem Sie die Auflösung an Ihr gewünschtes Ziel anpassen, können Sie die Batterielebensdauer und Speicherkapazität Ihrer Trail-Kamera effizient nutzen. Die höchstmögliche Auflösung kann z. B. unnötig sein, wenn Sie nur das Vorhandensein einer leicht zu identifizierenden Art nachweisen wollen. Sie wissen auch, dass eine höhere Bildauflösung nicht immer zu schärferen und besseren Bildern führt. Vielmehr führt eine höhere Bildauflösung oft zu einer längeren Verschlusszeit, was dazu führen kann, dass ein sich bewegendes Tier auf dem Foto unscharf erscheint. Eine höhere Bildauflösung kann vor allem bei der Beobachtung kleiner, schwer identifizierbarer Arten nützlich sein. Es ist daher ratsam, viel mit den verschiedenen Auflösungen zu experimentieren, die Ihre Kamera bietet, um die besten Einstellungen für Ihre Anwendung zu finden.